Allgemeines zu FrettchenFrettchen gehören zur Familie der Marder. Sie sind durch lange Züchtung und Haustierhaltung zu dem geworden, was wir heute als Frettchen bezeichnen. Frettchen sind ursprünglich Raubtiere. In freier Wildbahn ernähren Sie sich von Nagetieren, Vögeln und anderen kleineren Tieren. Männliche Frettchen werden Rüden und weibliche Frettchen werden Fähen genannt.
Frettchen: Geschichte eines Jägers
Frettchen wurden als Haustier schon vor langer Zeit für die Jagd auf Mäuse und Ratten eingesetzt. Die ersten Aufzeichnungen erwähnen Frettchen noch vor Christi Geburt. Seit damals werden Frettchen zur Jagd eingesetzt, was auch heute noch der Fall ist. Besonders an Orten, an denen nicht mit Waffen gejagt werden kann, zum Beispiel in Parks, werden kleine Tiere oft immer noch mit Frettchen gejagt.
Frettchen als Haustier
Erst seit relativ kurzer Zeit, seit ca. 25 Jahren, werden Frettchen auch als Haustier im engeren Sinne gehalten. Seitdem werden Frettchen immer beliebtere Haustiere. Gerade die Energie und Lebhaftigkeit haben es vielen Haltern angetan. Aber auch andere Vorteile zählen: Frettchen sind sehr zahm, sehr sauber und entwickeln eine „echte“ Beziehung zu Menschen.
FrettchenhaltungEingewöhnungWenn Frettchen neu bei Ihnen sind, dann brauchen sie erst einmal eine Weile, um sich an das neue Umfeld zu gewöhnen. Achten Sie schon beim Transport auf einen sanften und schonenden Übergang.
Am Anfang sollten Sie die Tiere sehr vorsichtig und sanft behandeln. Frettchen können auch auf Leckereien positiv reagieren. Sie müssen sich das Vertrauen erst erarbeiten.
FreilaufFrettchen brauchen sehr viel Bewegung und toben wild herum. Sie sollten den Tieren daher auch immer wieder Freilauf geben. In der Wohnung kann dann schnell mal etwas kaputtgehen. Man sollte deshalb Frettchen nicht unbeaufsichtigt lassen und Gefahrenquellen vorher beseitigen.
Man kann Frettchen anleinen und mit ihnen Spazierengehen. Es gibt für Frettchen spezielle Brustgurte, damit man sie an die Leine nehmen kann.
PflegeFrettchen sind sehr reinliche Tiere und regeln den Großteil Ihrer Hygiene selbst. Man sollte Frettchen trotzdem in einigen Punkten bei Ihrer Pflege unterstützen.
Das Fell sollte ab und zu während des Fellwechsels im Frühling und Herbst gebürstet werden.
Benutzen Sie auf keinen Fall Wattestäbchen, um die Ohren oder die Augen zu reinigen. Wenn sich hier Krusten oder Verschmutzungen bilden, sind das oft Anzeichen für Krankheiten und man sollte dann zum Tierarzt.
Die Krallen müssen manchmal geschnitten werden. In freier Wildbahn nutzen sich die Krallen der Tiere schneller ab, als beim Leben als Haustier. Lassen Sie sich aber vor dem ersten Mal von einem Tierarzt zeigen, wie es geht.
Sonstiges zur FrettchenhaltungMan sollte Rüden (männliche Frettchen) kastrieren lassen, wenn man nicht plant, sie zur Zucht einzusetzen. Das erspart Geruchsbelästigung und unerwünschten Nachwuchs. Außerdem sollte man seine Frettchen impfen lassen.
FrettchenkäfigFrettchenkäfige findet man kaum im freien Handel, so dass man sich den Käfig am besten selber baut. Dabei sollte man immer Bedenken, dass die Frettchen fast den ganzen Tag in diesem Käfig verbringen. Bauen Sie also kein „Gefängnis“, sondern ein „gemütliches Haus“, in dem sich die Tiere wohlfühlen.
Größe eines Frettchenkäfigs
Frettchen brauchen sehr viel Platz, da sie immer in Bewegung sind. Pro Tier sollte man etwa 1,25 x 0,70 x 0,70 Meter als Minimum ansetzen. Nur so wird man den Anforderungen eines Frettchens gerecht. Wenn ein größerer Käfig möglich ist, dann ist das natürlich besser: Je mehr Platz die Tiere haben, desto wohler werden sie sich fühlen.
Materialien zum Bau
Im Handel gibt es fertige Elemente zum Bau von Käfigen. Man kann diese gut zum Bau des Käfigs verwenden. Man kann den Käfig aber auch problemlos aus Gehegedraht und Holz selber bauen. Der Boden sollte leicht zu reinigen sein. Hierzu kann man Fliesen verwenden.
Mit etwas handwerklichem Geschick basteln Sie Ihren Frettchen ein herrliches Zuhause.
Inhalt des Frettchenkäfigs
Man kann mittlerweile viele Zubehörteile für Frettchen im Fachhandel kaufen, aber man kann auch eine Menge selber basteln. Hier erfahren Sie, was dabei wichtig ist.
Im Frettchenkäfig brauchen die Frettchen einen Ersatz für die Höhle, in der sie in freier Wildbahn leben. Dazu kann man einfach aus Holz eine Kiste (ca. 30 x 30 x 30 cm) bauen, in die sich das Frettchen zurückziehen kann. Die Kiste sollte ein Eingangsloch mit einem Durchmesser von ca. 8 Zentimetern haben und mit Tüchern gepolstert sein. Hierbei sollte man keine Handtücher aus Frottee verwenden, da sich die Krallen darin verhaken können.
Weitere notwendige Ausstattung ist: Eine Möglichkeit zu Trinken, ein Futternapf und eine Toilettenkiste. Man sollte bei den Näpfen darauf achten, dass diese schwer sind. Am besten ist es, wenn jedes Frettchen seinen eigenen Futternapf bekommt.
Als Toilette kann man eine kleine Katzentoilette nehmen. Auch das Katzenstreu ist für Frettchen geeignet.
Darüber hinaus lieben Frettchen jede Möglichkeit, die Sie ihnen bieten können, um herumzutoben. Hier sind Ihrer Phantasie kaum Grenzen gesetzt.
Aufstellungsort des Käfigs
Man kann den Käfig entweder in der Wohnung aufstellen, oder auch im Garten. Dann ist darauf zu achten, dass alles wetterfest gebaut ist. Dazu gehört ein Dach und abgeschlossene Wände in Nord- und Westrichtung. Auch die Schlafkisten müssen deutlich besser isoliert sein, als im Innenbereich. Wichtig ist im Außenbereich auch, dass die Frettchen nicht ausbrechen können. Dazu muss der Käfig auf einem festen Untergrund stehen.
FrettchenfutterAls Raubtier ist ein Frettchen in erster Linie ein Fleischfresser. Im Handel gibt es Fertigfutter, das optimal auf die Bedürfnisse von Frettchen abgestimmt ist. Zur Not kann man auch Katzenfutter verwenden, denn die Bedürfnisse von Frettchen ähneln denen von Katzen. Futter gibt es als Trockenfutter und in Dosen.
Dosenfutter und TrockenfutterBeim Dosenfutter nimmt das Frettchen eine großen Teil des Flüssigkeitsbedarfs mit auf. Trotzdem muss es immer frisches Wasser geben. Bei Trockenfutter ist die Zusammensetzung die gleiche, wie in den Dosen. Es fehlt nur die Feuchtigkeit. Beim Einsatz von Trockenfutter ist noch mehr auf ausreichend Wasser zu achten.
Wenn man das Futter selber zusammenstellt ist leider die Gefahr von einer falschen Ernährung sehr groß. Man sollte also auf das Fertigfutter vertrauen.
Weitere Hinweise
* Frettchen sollten zwei- bis dreimal täglich gefüttert werden. Eine genaue Empfehlung ist hierbei nicht möglich. Das hängt von der Aktivität des Tieres und dem verwendeten Futter ab. Achten Sie auf die Signale des Frettchens, dann werden Sie wissen, wie oft es gefüttert werden muss.
* Futterzusätze sind bei einer vernünftigen Ernährung bei gesunden Tieren nicht notwendig.
* Füttern zu immer zu den gleichen Zeiten. Dann gewöhnen die Frettchen sich daran.
* Seien Sie sparsam mit Leckerlis.
Krankheiten bei FrettchenFrettchen sind eigentlich sehr robuste Tiere, die nicht anfällig für Krankheiten sind. Trotzdem muss man natürlich Einiges beachten. Eine gute Pflege (siehe Frettchenhaltung), gesunde Ernährung (siehe Frettchenfutter) und ein guter Frettchenkäfig sind wichtig, damit das Tier gesund bleibt.
Spezialthema: Dauerranz
Frettchen sind anders als viele andere Tiere sehr stark auf Nachwuchs ausgerichtet. Frettchenweibchen (Fähen), die nicht regelmäßig Nachwuchs bekommen, leiden unter Dauerranz. Dies endet ohne medizinische Behandlung tödlich. Wenn Sie also planen Fähen zu halten, die nicht regelmäßig Nachwuchs bekommen sollen, dann müssen Sie sich dieses Problems bewusst sein. Eine Kastration verhindert dieses Problem, ist aber unter Tierschutz-Gesichtspunkten fragwürdig.
Allgemeines zur Gesundheit
Lassen Sie Frettchen auf jeden Fall impfen. Gefährliche Krankheiten können auf vielen Wegen zu Ihren Tieren gelangen. Selbst Frettchen, die die Wohnung nicht verlassen können sich anstecken.
Auch das gesündeste Frettchen ist nicht vor Krankheiten sicher. Wenn ein Frettchen Anzeichen für eine Erkrankung zeigt, dann sollte es zum Tierarzt gebracht werden. Leider erkannt man das oft sehr spät. Wenn man das Frettchen aber immer gut beobachtet, dann fälllt es auf, wenn es dem Tier nicht so gut geht.
Anzeichen sind: * verklebte Augen
* Husten
* Jucken
* Durchfall
* Fellausfall
* Appetitlosigkeit
* veränderte Körpertemperatur
Frettchen und Kinder
Haustiere werden oft auf Wunsch von Kindern angeschafft. Gerade bei Frettchen ist hier ein Wort der Warnung angebracht.
Frettchen sind Raubtiere, die sehr lebhaft sind. Sie können auch schon mal zubeißen und haben scharfe Zähne. Die Haltung von Frettchen ist nicht von kleinen Kindern alleine zu bewältigen. Sie können die Kinder dabeihaben und Ihnen zeigen, wie es geht. Alleine sollten die Kinder nicht mit den Tieren spielen.
Die Frettchen als Haustiere der Kinder zu betrachten, ist erst ab einem Alter (der Kinder) von 12-14 Jahren möglich. Erst dann sind die Kinder alt genug, um mit Frettchen verantwortungsvoll umzugehen. Besser geeignet für Kinder sind zum Beispiel Kaninchen.
Und bei weiteren fragen stehe ich natürlich gerne zu verfügung.LG danie